Auch 2018 wird es wieder eine Kulturreise zum Wintermarkt der Samen in Jokkmokk geben - mit KULTURHUS BERLIN


eine Kooperation mit Nutti Sámi Siida


Hej! Bures, bures!

KULTURHUS BERLIN wird wieder zum Wintermarkt der Samen nach Jokkmokk fahren! Die Kulturreise findet

vom 28. Januar 2018 bis zum 4. Februar 2018

statt. Wir setzen damit unsere erfolgreiche Kooperation mit unserem samischen Partner Nutti Sámi Siida in Jukkasjärvi/ Čohkkiras fort. Es kann ab sofort gebucht werden!


  Kulturreise mit Besuch des Wintermarktes in Jokkmokk - 8 Tage

 

Seit dem Jahr 1605 findet der samische Wintermarkt in Jokkmokk in ununterbrochener Folge statt. Geändert haben sich zum Teil die feilgebotenen Waren, aber geblieben sind die Begegnungen der Menschen und die Stimmung. Aus der Region Sápmi und von weit her kommen die Besucher. Neben dem Markt zeigen Ausstellungen und Galerien hochwertiges Handwerk und Kunst, und auf Modeschauen ist modernes samisches Design zu sehen. Vorträge, gesellschaftspolitische Veranstaltungen, Konzerte mit Joik und zahlreiche kulturelle Ereignisse lassen den Wintermarkt zu einem großartigen Erlebnis in der samischen Welt werden!

 

Nach Ankunft in Kiruna kurzer Transfer zu unserer Reindeer Lodge, wo die erste Nachte verbracht wird. Mitten im Wald gelegen und mit Rentieren direkt vor der Haustür, beginnen wir den kommenden Tag mit einer kurzen Rentierschlittenfahrt. Danach besuchen wir das weltberühmte Icehotel, die alte Kirche von Jukkasjärvi und machen einen Halt am Sámi Siida-Márkanbáiki, dem Freilichtmuseum auf dem alten Versammlungsplatz der Samen.

 

Am Nachmittag fahren wir mit dem Kleinbus ca. 3 Stunden durch das winterliche Lappland in die Gemeinde Jokkmokk. Wir werden in den komfortablen Blockhäusern (Dusche, WC, einige mit Sauna, Fußbodenheizung, Kamin, Wohnbereich, Fernseher, moderne voll ausgestattete Küche, Essbereich) des Årrenjarka Fjällby wohnen. Das Blockhäuserdorf liegt im Anschluss an einen Neusiedlerhof, der von derselben Familie in fünfter Generation geführt wird, und ist traumhaft in die verschneite Taiga eingebettet, eine ca. 1,5 stündige Autofahrt von Jokkmokk entfernt.

 

Von hier aus unternehmen wir eine Hundeschlittentour in die gebirgsnahen Urwälder und verbringen mit einem Samen einen Nachmittag am Lagerfeuer. Sie haben aber auch Zeit, die Winternatur in Ruhe und ganz für sich zu genießen, z.B. beim Langlauf oder einem Spaziergang, und natürlich beim gemütlichen Entspannen am Kamin oder in der Sauna.

 

An drei Tagen werden wir den Wintermarkt in Jokkmokk besuchen, um dessen besondere und lebendige Atmosphäre zu genießen und nach versteckten Schätzen Ausschau zu halten.

 

Kulinarisch wird das Programm begleitet von hochwertiger lokaler Küche: Elch, Ren, Lachs, Seesaibling, Maräne – alles aus dem Vorrat der reinen nordischen Natur in der nahen Umgebung - erstklassig und raffiniert zubereitet von unserer Wirtin, die einen Ruf als vorzügliche Köchin hat. Für die Anhänger der vegetarischen Küche hält die Natur des Nordens Lauchgewächse, Knollen, Pilze und viele andere traditionelle Zutaten bereit.

 

Mit etwas Glück haben wir die Möglichkeit, die Aurora Borealis, d.h. das Nordlicht, an mehreren Abenden zu sehen!

 

Die fachkundige Reiseleitung begleitet Sie auf Ihrem Weg in die einzigartige und zeitgenössische Kultur der Samen, und in das Winterwunderland nördlich des Polarkreises.

Jokkmokk Wintermarkt Samen vintermarknad

fotos: liane gruda - katja bechtloff - hans-j. gruda

 

 

 

PREIS: 22.300,- SEK pro Person.

DATUM 28. Januar - 4. Februar 2018.

START: Kiruna Airport/Bahnhof/Tourist Center oder Hotel am 28. Jan. Hüttenzugang ab 14 Uhr.

ENDE: 13 Uhr am Kiruna Airport/Hotel/Tourist Center oder Bahnhof am 4. Feb.

 

INKLUSIVE:

• Durchgehend, fachkundige Reiseleitung ab/bis Kiruna Tag 1 bis Tag 8.

• 1x Übernachtung/Frühstück in Hütten der Reindeer Lodge außerhalb von Jukkasjärvi; mit Dusche und WC/Sauna separat (hier evtl. bis zu 3 oder 4 Personen pro Hütte).

• 6x Übernachtung/Frühstück in Blockhäusern des Årrenjarka Fjällby in der Nähe von Kvikkjokk; jedes Blockhaus verfügt über zwei Zimmer zur Doppelbelegung, sowie Bad/WC.

• 4x Lunchpaket.

• 1x Abendessen in Jukkasjärvi und 4x Abendessen in Årrenjarka. Spezieller Kostbedarf (Vegetarismus, Pescetarismus, Allergien etc.) bei Buchung anzugeben.

• Fahrten und Transfers laut Programm im Kleinbus - auch von Årrenjarka zum Wintermarkt in Jokkmokk und zurück.

• Direkte Begegnung mit Rentieren und kurze Rentierschlittenfahrt.

• Besuch der Kirche, des Icehotels und Sámi Siida-Márkanbáiki in Jukkasjärvi.

• Hundeschlittentour.

• Samische Erzählungen am Lagerfeuer.

• Tagesbesuch des Wintermarktes in Jokkmokk an drei Tagen.

• Thermooverall, Stiefel, Handschuhe und Mütze zur Ausleihe für Hundeschlittentour.

 

EXKLUSIVE: Reiseversicherung, In- und Auslandsreisekosten, alkoholische Getränke. 3x Mittagessen und 2x Abendessen; werden auf dem Wintermarkt erworben und verspeist, bzw. am Abend gemeinschaftlich zubereitet (Selbstverpflegung). Winterüberbekleidung.

GRUPPENGR.: Mind. 2 Personen, max. 2x 8 Personen.

SPRACHE: Schwedisch und Englisch.

BEDINGUNGEN: Mindestalter für das Paket 12 Jahre. Gäste nehmen an unseren Aktivitäten auf eigene Verantwortung teil und sind verpflichtet, den Sicherheitsanweisungen des Guides Folge zu leisten. Alle Touren werden an vorherrschende Wetterbedingungen angepasst.

AUFSCHLÄGE: Schneemobiltour mit Guide hinaus ins kahle Gebirge, 2 Stunden. 1.940,- SEK pro Person mit 2 Personen pro Schneemobil. Kind sitzt hinter dem Fahrer. 3.040,- SEK für Einzelfahrer. Mindestalter für das Schneemobil- fahren 18 Jahre und gültiger PKW-Führerschein. Selbstbehalt liegt bei max. 8.000,- SEK pro Schadensfall/Schneemobil und wird aktuellem Fahrer des beschädigten Schneemobils in Rechnung gestellt. Einzelzimmer auf Anfrage.

 

Anmeldungen können an h.gruda@kulturhusberlin.de gerichtet werden oder direkt an unseren Kooperationspartner.

 

Fragen zu Sápmi, den Samen und der Kulturreise nach Jokkmokk beantwortet gerne unser Mitglied

Hans-Joachim Gruda: h.gruda@kulturhusberlin.de          

  


EXPERTISE: Reiseleiter Hans-Joachim Gruda steht bei Fragen zur Verfügung per Telefon: +49 (0)30 404 76 18 und E-Mail: h.gruda@kulturhusberlin.de.


Samen Jokkmokk Wintermarkt vintermarknad

fotos: liane gruda - katja bechtloff - hans-j. gruda


Rückblick

Hans-Joachim Gruda                                                                                                      20. Februar 2016

 

eine kürzere Fassung gibt es auf 

http://www.kulturhusberlin.de/1258.html 

 

KULTURHUS BERLIN – Unsere Veranstaltungen – Rückblick

 

Kulturreise des KULTURHUS BERLIN

 

zum 411. Jokkmokks Marknad, dem Wintermarkt der Samen

 

Im Mittelalter,waren die großen Wälder im Norden Quelle für Pelzwaren: Luchs, Biber, Bär,Zobel, Hermelin, Wolf, Fuchs, Eichhörnchen waren begehrte Handelswaren. Händleraus Westen (Norweger), Süden (Schweden) und Osten (Russen) nutzten das Fehlenvon Staatsgrenzen und von Staatsgewalt für sich. Im heute schwedischen TeilSápmis waren es seit dem Beginn des 14. Jahrhunderts die Birkarlar, die –ausgestattet mit königlichen Privilegien – den Handel organisierten. Die Samenerlebten eine ökonomische Blütezeit, sie waren Teil eines funktionierendenHandelsnetzes unter Führung der Hanse. Wollstoffe und Silberschmuck hieltenEinzug in die samische materielle Kultur.

 

In der Mitte des16. Jahrhunderts war die Aufteilung der Region zwischen denMächten im Norden abgeschlossen, die Staaten und ihre Rechtsysteme hatten sichetabliert. Auch in Schweden übernahm die Krone nun selbst die Kontrolle überden Handel und das Beitreiben der Steuern. Durch Erlass Herzog Karls von 1602wurden die Märkte in „Lappmarken“ eingerichtet. Sinn war es, die Position desStaates im Norden zu stärken, Steuern einzutreiben, Gottes Wort zu verbreitenund behördliche und gerichtliche Angelegenheiten zu besorgen. Die Bevölkerungund die Handelstreibenden sollten besser kontrolliert werden, alle anderenMärkte waren untersagt.

 

Es wurden für die Märkte Plätze ausgesucht, an denen sich die Samenohnehin während des Winters aufhielten, wie beispielsweise Jukkasjärvi undJokkmokk. Der Markt in Jokkmokk, oder Dálvvadis, was nichts anderes bedeutetals „Winter“, fand zum ersten Mal 1605 statt (Hertig Karl war inzwischen zumKönig Karl IX gekrönt worden). Ein einfacher Hof als Wohnstatt für einenPfarrer, ein Zollhaus und Marktbuden wurden gebaut.

 

Waren aus der Region wurden getauscht gegen Waren von der Küste und ausdem Süden – und so ist es bis heute geblieben! In den alten Zeiten waren eshauptsächlich Pelz- und Lederwaren, Wild, lebende Rentiere, Horn, getrockneterFisch, die Jokkmokk verließen und Metallwaren, Wollstoffe, Silber, Salz undMehl kamen.

 

Heute wird sich der Besucher aus der Fremde erfreuen an der wertvollen Kunstund dem typischen Handwerk der Samen, an Produkten aus Rentierfleisch und Elchund Fisch, während die einheimische Bevölkerung sich mit dem Jahresvorrat extrastarker Gefrierbeutel eindeckt, ein neues Lasso kauft, die vermeintlich bestenenglischen Sahnebonbons mitnimmt oder italienischen Käse probiert. Und auch vor„Lapplandandenken“ für die Touristen und modernem „Kitsch“ für die Samen undNordbewohner ist man auf dem Markt nicht sicher! Markt – das ist Austausch vonWaren und Ideen, das sind Begegnungen von Menschen und Kulturen! Und so ist esauf dem Jokkmokks Marknad, dem Wintermarkt der Samen, seit 1605 inununterbrochener Folge und KULTURHHUS BERLIN war im Februar 2016 wieder dabei.

 

Unsere Kulturreise begann am Sonntag in Kiruna und in dem kleinen DorfJukkasjärvi bei minus drei Grad und mit Polarlicht gleich beim Anflug und miteiner Übernachtung in den Hütten unseres Reisepartners Nutti Sámi Siida imWald, mit Rentieren als Nachbarn direkt nebenan und dem Polarlicht darüber.

 

Montag: Der erste Vormittag brachte dann auch den Nahkontakt mit den Rentierenim Gehege. Im samischen Freilichtmuseum und in der alten Kirche von Jukkasjärvigab es Erzählungen aus der Geschichte Sápmis und der Samen und des OrtesJukkasjärvi, wo drei Kulturen sich begegnen: Die Samen, die Tornedals-Finnenund die schwedischen Siedler (Nybyggare). Der Besuch im ICE-Hotel® mit seinenSkulpturen aus Eis und Schnee war der moderne Kontrast dazu. In derRestaurant-Kåta gab es dann Lunch mit zum ersten Mal Suovas, dem„Nationalgericht“ der samischen Rentierhirten. Das ist gesalzenes, geräuchertesund in kleinen Stücken in der Pfanne in Butter gebratenes Rentierfleisch.  

 

Sápmi Samen Jukkasjärvi Nutti Sámi Siida

Suovas in unserer Restaurant-Kåta (foto liane gruda)

 

 

Die Fahrt von Jukkasjärvi zu unseren Hütten in der Nähe von Kvikkjokkist in jedem Jahr ein besonderes Erlebnis für mitteleuropäische Großstädter! EinGast kommentiert: „Alleine die Fahrten in unserem Minibus waren traumhaft –meterhoher Schnee, schneebedeckte Bäume, deren untere Äste sich wegen derSchneelast zum Boden bogen, Elche am Straßenrand, Rentiere, die uns immerwieder zum Anhalten aufforderten, Rentierspuren statt Reifenabdrücke im frischenSchnee, herrliche Sonnenauf und -untergänge und eine stundenlange diffuseDämmerung mit einem ungewöhnlichen Licht.“ Es geht durch die verschneite Taiga,die Wälder des Nordens, auf gut ausgebauten und nur wenig befahrenen Straßen,durch weit auseinander liegenden Städtchen und vorbei an einsamen Gehöften. Eswird am Nachmittag dunkel, als wir von Gun und Lasse, unseren Wirtsleuten inÅrrenjarka begrüßt werden. Nur zwei Personen teilen sich jeweils einekomfortable Hütte mit Fußbodenheizung, Dusche, WC, Küche, Essplatz, Wohnzimmer,Schlafzimmern. Und dann bekommen wir unser erstes „Middag“, das Abendessen!Lachs gibt es heute, aus den Gewässern der Gegend und von Gun aufs Feinste zubereitet und angerichtet.

 

 

Årrenjarka Sápmi Lachs

 

 

 

Der Dienstag beginnt nach dem Frühstücksbuffet mit einem kleinen Fußwegüber die gefrorene Lagune und durch das Gehöft zu den Hunden! Jeder macht mitbeim Einschirren der freundlichen Tiere und mit unserem Hundegespannführer undden elf Hunden geht es durch Wälder und über Flüsse, Seen und Moore durch denWinter. „Galant zogen sie uns durch die schmalen Schneisen im Wald und über diezugefrorenen Seen. Da die Temperaturen sich um die -20° eingepegelt hatten,waren wir über ein Päuschen am Feuer bei Tee und Kaffee dankbar. Es war einfachein Traum.“ So erlebten unsere Gäste ihr „Hundeschlittenabenteuer“.

 

 

Sápmi Hundeschlitten

Foto unseres Gatsr St. R.: Hundeschlittenausflug

 

Am Nachmittag wandern wir ein Stück durch den Wald zu Tor-Henriks Lavvu,seinem samischen Zelt im Schnee. In der Mitte brennt das Feuer, Tor-Hendrik,Same aus Nordnorwegen hierher eingewandert, ist Archäologe und im Gespräch mitdem Guide von KULTURHUS BERLIN werden die Geschichte, die alte Religion derSamen und ihre noch heute sehr naturnahe Lebenseinstellung besprochen. „Einenüberaus interessanten Gedankenaustausch hatten wir mit dem Samen Tor-Henrik ineinem echten Lavvu. Die Atmosphäre am Feuer war so angenehm, dass es sich Tor-Henriknicht nehmen ließ, einen Jojk anzustimmen, was uns emotional sehr berührte. EinJojk von Herzen in dieser Umgebung.“ So schildern unsere Gäste ihre Eindrücke.

 

Sápmi Samen Lavvu

In Tor Henriks Lavvu (foto hans-j. gruda)

 

 

Die Temperatur ist am Abend auf minus 28 Grad gesunken. Drinnen imRestaurant wartet das Middag mit Elch-Carpaccio und Suovas, dazu feinevegetarische Beilagen und zum Nachtisch Schokoladenkuchen und Preiselbeeren (Lingon).

 

Der Nachthimmel ist voller Sterne und dann fließt das Polarlichtdarüber! Aurora Borealis, in großem Bogen, wabernd, leuchtend!

 

Mittwoch. Es ist kalt am Morgen und nach dem Frühstück handeln wir Lasseeine Stunde ab, um die wir den Start zu unserem Ausflug auf das Gebirge, dasFjäll, verschieben. Lasse stattet alle, die nicht selbst ausreichende Kleidunghaben mit Thermooverall, Mütze, Gesichtsmasken, Handschuhen und Stiefeln aus.Draußen bei den Motorschlitten erfolgt die Sicherheitsinstruktion und abgeht’s, immer zwei auf einem Skooter, über den See, über die Landstraße und inden Wald. Immer höher hinauf führt die Skooterspur bis aufs kahle Gebirgeoberhalb der Baumgrenze. „Diesmal brachte uns das Schneemobil ins Gebirge. Beiminus 28 Grad zwickte der eisige Gegenwind anfangs ganz schön an Nasen undWangen. In beachtlicher Geschwindigkeit ging es auf der kurvenreiche Streckehinauf zu einem atemberaubenden Ausblick.“ Nachdem die Motoren abgestellt sind,umfängt uns die Stille, die absolute Stille des Winters, und ein atemberaubendesPanorama mit den Bergen gegenüber, den Wäldern und Seen unter uns, breitet sichaus. Das lässt sich nur schwerlich beschreiben, ein solches großartigesErlebnis und das Erkennen, wie wertvoll die Natur ist. Die Welt ist nichtvirtuell!

 

Sápmi Kvikkjokk

Ausflug ins Fjäll, ins Hochgebirge (foto hans-j. gruda)

 

 

Ein paar Höhenmeter tiefer rasten wir auf einem See am Waldrand erneutmit unseren Lunchpaketen und heißem Tee.

 

Der Nachmittag ist gefüllt mit einem Ausflug im Minibus die 17 Kilometerins Dorf Kvikkjokk, am Ende der Landstraße, am Fuß des Gebirges. Bis 1659wohnten hier nur Samen, doch dann begann man Silber in den Bergen der Umgebungabzubauen. Samen wurden zwangsverpflichtet, das Erz mit Rentieren ins Tal zubringen. Kvikkjokk war ein geeigneter Platz für die Verhüttung mit Holz undWasserkraft. Auf Lulesamisch heißt der Ort wegen der Silberhütte noch heute Huhttán. Eine richtige kleine Gemeinde wuchsheran mit Kirche, Pfarrhof, Bauern, Mühlen und der Erzverarbeitung. DerSilberabbau im unzugänglichen Gebirge wurde nie wirtschaftlich ertragreich undendete 1702.

 

Doch Kvikkjokk/Huhttán blieb Ausgangspunkt für die Missionierung der Samen in dieser Gegend. Auch der Botaniker Carl von Lennébegann hier 1732 seine Wanderung auf das Fjäll in Richtung Norwegen.

 

In der „neuen“ Kirche von 1907 hatten wir eswarm und windgeschützt, um in Ruhe zu erzählen, zu hören und nachzudenken. Unddraußen ließen wir den Eindruck auf uns wirken, den das winterliche Dorf unddie nahe umliegenden hohen Berge auf uns machten. Hier treffen mehrereWanderrouten aufeinander und von hier ist einer der leichteren Zugänge zumWelt- Natur- und Kulturerbe Laponia und dem Sarek Nationalpark.

 

Der Abend schloss wieder mit einem Middag derbesonderen Art, mit Seesaibling, dem einheimischen Röding, zubereitet undserviert nach Art eines „Sternerestaurants“.  

 

Sapmi Årrenjarka Polarlicht Aurora Borealis

Polarlicht über Årrenjarka (foto hans-j. gruda)

 

 

Donnerstag, Freitag und Sonnabend dann dieFahrten zum Jokkmokks Marknad, dem Wintermarkt der Samen, jeden Morgen nach demFrühstück, ungefähr neunzig Minuten durch die tief verschneiten Wälder;Rentiere und Elche auf der Straße und zwischen den Bäume und die schönstenSonnenaufgänge des nordischen Winters begleiten uns. An die Minusgrade – minus26 und tiefer – haben sich alle gewöhnt.

 

Sápmi Samen Jokkmokk Pelzhandel Felle

Handel mit Fellen - wie vor 411 Jahren! (foto hans-j. gruda)

 

 

Wir aus dem Süden sind hier Gäste, hier sind wir es, die aus einer „fremden Kultur“ kommen. Und für uns sind neben den besonderen Lebensmitteln die Handwerksprodukte das hervorstechende und interessanteste.  Höhepunkte für Einheimische und Touristen sind auf dem Markt die Stände mit dem Kunsthandwerk während die auch von den Samen bewunderte „Elite“ der samischen Künstler und Handwerker ihre Verkaufsausstellungen in den Räumen der Stiftung Samisches Handwerk (Sámi Duodji), des Museums Ájtte, des Samischen Ausbildungszentrums, der Schulen am Ostende und am Westende Jokkmokks und in der „Gammla Apoteket“ (Alte Apotheke) hat. In diesen Ausstellungen und Verkaufsräumen liegt das, was unseren Vorstellungen von „samischem Handwerk – Sámi Duodji“ entspricht, das Edle, das Gelungene und mitunter auch das Unverkäufliche! Hier bekommen wir einen eindrucksvollen Überblick über samische Gegenwartskunst und Handwerk. An manchem Stand steht der Kunsthandwerker mit nur wenigen wertvollen Einzelstücken, sich der Qualität seiner Arbeiten bewusst. Die Ausstellung der Postgraduiertenklasse des Samischen Ausbildungszentrums – sie verschlägt mir den Atem! Das ist Kunst und Handwerk in Vollendung!

 

 

Sápmi Samen Jokkmokk Duodji Silberschmuck

Modernes Design, alte Traditionen (fot hans-j. gruda)

 

 

Bei allen Besuchern, ob aus der Region oder von weit her, beliebt und bewundert sind die traditionellen und die aus samischen Traditionen hervorgebrachten modernen „alltagstauglichen“ Gebrauchssachen und Programmpunkte wie Taschen und Mobiltelefonhüllen aus Leder von Elch und Ren und Lodenstoff mit samischen Motiven, Schultertücher und Schals, Mützen, Gürtel, Gebrauchsgegenstände aus Rentierhorn, Dosen aus Birke mit Renhornintarsien, vielleicht eine Lederhose nach Maaß gefertigt, Informationen über Kurse in Nordsamisch, das Konzert mit Musikern aus Ullatti oder mit Patrik Andersson aus Borlänge, straßentaugliche Schnabelschuhe aus Elch oder Ren, Wollhandschuhe mit traditionellen Mustern, „Samedans“ (Tanz im Folkets Hus), „Nuoraid Lávdi“ (junge samische Musik), eine echte Rensuppe (renkok) in Lennards Kåta, samische Mythen auf Schwedisch im Museum Ájtte.

 

 

Sápmi Samen Jokkmokk Vintermarknad Wintermarkt

Renrajd (foto hans-j. gruda)

 

 

Die Schnittstellen zwischen den Interessen derEinheimischen und der Touristen liegen bei den interessanten Angeboten, die vonaußerhalb der Region kommen, aber durch Art und Qualität für alle gleichermaßenanziehend sind. Bratwurst aus Finnland, die Feuerschau vor der Jugendherbergeam Abend, „Smaker från norr“ – die Lebensmittelmesse im Kaitumgården mit BensbynsSteinofenbrot, Rentierprodukten, Käse von den Höfen des Jämtlands, Beerensäftenund getrockneten Beeren und manchem mehr und alles zum Probieren an Ort undStelle, Rosinen in Zartbitter und Schweizer Bruch, preiswerte Gebrauchsmesser,Pelzmützen (die sind hier politisch korrekt), Ren- und Wildprodukte,Delikatessen aus Jokkmokks Wurstwarenfabrikation, Fisch in allen Variationen,frisch gebackenes Fladenbrot (gahkku), Honig aus Finnland, Stoffe mit samischenMustern für das Sofakissen oder die Küchengardine daheim, Silberschmucktraditionell und Silberschmuck modern, Rentierfelle – fürs Eisfischen bei demeinen, fürs Wohnzimmer bei dem anderen.

 

Selbstverständlich sind auch die typischenAndenken zu haben: Kapselheber aus Renhorn, T-Shirts mit der samischen Flaggeoder samischen Symbolen drauf (die mit „Sápmi Resistance“ waren ausverkauft),Mützen mit Rentieren oder Elchen, Tabletts und Untersetzer mit alten samischenMotiven, einfache aber schöne und praktische Holztassen, Zinnfadenarmbänder.

 

Der Markt und die Ausstellungen bieten also etwasfür jeden Geschmack und jeden Geldbeutel. Das Rahmenprogramm zeigt einen gutenEinblick in die aktuellen kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen derRegion Sápmi.

 

Unsere Gäste schreiben: „Ein Paradies fürLiebhaber samischer Handwerkskunst, die in ihrer ganzen Vielfalt an den Ständendraußen und in den Gebäuden dargeboten wurde. Vom einfachen Souvenir bis zumSpitzenerzeugnis war alles zu haben. Die drei für den Besuch des Marktesgeplanten Tage erschienen uns zuerst sehr großzügig bemessen, aber vor Orthaben wir jede Minute ausgekostet. Es war beeindruckend zu sehen, mit wievielStolz sich junge und alte Samen präsentieren, ihre Trachten tragen, ihre Kunstanbieten, bedacht auf Tradition, aber nicht in ihr gefesselt. Vor allem beiSchmuck- und Textilerzeugnissen wurde deutlich, dass samische Kunst sehr modernsein kann. Es gab so viel zu sehen, dabei ein Muss: das Ájtte-Museum, in demwir uns mehrere Stunden aufhielten. Sehr anschaulich wird hier das Leben derSamen dargestellt. Die Ausstellung ist überaus umfangreich und lehrreich.“

 

Sápmi Samen Jokkmokk Duodji Silberschmuck

Silberschmuck der Samen - Sámi Duodji (foto hans-j. gruda)

 

 

Zu essen gibt es auf dem Markt an den Ständenviel aus Ren und Elch und vom Fisch. Ren in Fladenbrot ist so viel Standard,wie in Berlin der Döner und die Currywurst! Bei Minusgraden erfreuen sich dieRensuppen großer Beliebtheit. Die Restaurants des Ortes lassen die Wahlzwischen Steak und Thai, ökologisch-lokalem Essen aus der Slow-Food-Küche Sápmisund dem „großen Marktmenü“ mit Vorbestellung und vielem einheimischem undfremden mehr. In den großen Restaurant-Kåtas, die von den drei in Jokkmokkansässigen Sameby bewirtschaftet werden, bekommt man zum Essen auch dieStimmung dazu, denn sie sind der Treffpunkt der Samen; am Abend ist eserwünscht, und davon wird gern Gebrauch gemacht, spontan auf eine kleine Bühnezu gehen und zu jojken. Spätestens in einem solchen Moment wird deutlich: Dies ist der Wintermarkt der Samen!

 

Über den Markt zieht wie seit Jahrzehnten Per Kuhmunen mit seiner Familie mit der „Renrajd“, dem Zug der Rentiere mit den Schlitten, alle in prächtigen Trachten und die Rentiere geschmückt! Auch das ist kein Touristenrummel, das ist vielmehr Stolz und Würde der Samen!

 

Ein besonderer Spaß für die Einheimischen ist das Rentierschlittenrennen für Touristen! Immer zwei und zwei fahren mit Rentier und Schlitten um die Wette im Kreis herum und das Publikum amüsiert sich, besonders, wenn sich die Touristen ein bisschen ungeschickt anstellen. Auch Frau Kulturminister Alice Bah Kuhnke macht zum Gaudi der Zuschauer mit.  

 

Sápmi Samen Lasso

Ein neues Lasso vom laufenden Meter (foto hans-j. gruda)

 

Wer kenntnislos zum Markt der Samen kommt und nurspontan und oberflächlich urteilt und bewertet, wird nicht selten falschinterpretieren, was einem da begegnet. So mancher von seiner Redaktion nachJokkmokk geschickte Journalist hat sich dabei gewaltig blamiert. Der JokkmokksMarknad wird nämlich nicht für Touristen veranstaltet und wer sich als Touristüber einen Teil des Warenangebots wundert, hat den Sinn des Marktes nicht verstanden.Für die Bewohner der weitläufigen Region, Samen und Nichtsamen gleichermaßen,ist das Ereignis „Jokkmokks Marknad“ auch heute noch das, was es immer war: Dieeigenen Waren und Ideen werden „zu Markte getragen“ und jeder trifft seine weitverstreut lebenden Familienangehörigen, Freunde, Bekannte und Geschäftspartner.Man trifft sich, verliebt sich, es wird geheiratet, es wird gemeinsam gegessenund getrunken, gelacht, gestritten und gejojkt! Das kulturelle undgesellschaftspolitische Rahmenprogramm dient der Pflege von Traditionen, demErleben von Fremdem und Neuem, kritischen Gesprächen und Fortbildung fürKünstler, Handwerker und Renzüchter. Das ist nicht für Touristen gemacht.Ebenso wenig wie der Verkauf von Nähzubehör für das Nähen samischer Trachtenund samisch inspirierter Mode und der Informationsstand über Erdwärme für dieHeizung im Wohnhaus oder die Vorführung von Land- und Gartenbaumaschinen undSchneeräumern oder der Verkauf von Lassoseilen als Meterware in den nachTemperatur und Luftfeuchtigkeit unterschiedenen Qualitäten. Das wird denTouristen aus Mitteleuropa oder Japan oder Dänemark nicht interessieren, auchder Stand mit Käse einschließlich Verkäufer aus Italien nicht (oder doch?),aber der Tourist muss sehen und verstehen, dass dies dem Bedürfnis derRegionalbevölkerung entspricht, auch in Zeiten des Internetzhandels. Das giltauch für so manches Warenangebot aus unserer westerländischen Kultur, auf daswir als „Kulturreisende“ durchaus verzichten könnten, wie T-Shirts mit geistlosenSprüchen aufgedruckt, englischen Sahnebonbons, Plastikspielzeug.

 

Am 6. Februar ist seit 1992 Nationaltag derSamen; das Datum erinnert an den Beginn des ersten länderübergreifendensamischen Kongresses 1917 in Trondheim. Das Lied der Samen wird von einemMädchenchor gesungen. „Weit oben im Norden unter dem Großen Bären erhebt sichsanft das Samenland: Heide an Heide weit erstreckt sich, See an See soweit dasAuge reicht . . . Unsere Vorfahren haben sich der Gewalt widersetzt . . . Lasstuns gleichsam streiten zäh gegen die Unterdrückung . . . erinnert Euch derMahnung: Sameland den Samen!“ Frau Kultusminister Alice Bah Kuhnke hält eineRede. „ Ich bin stolz und froh, hier zu sein“, sie zeigt sich den  Samen und ihrer Sache geneigt und verständnisvoll.„Ich habe einen Film gesehen, in dem ein samischer Junge von seinem Traumerzählt hat, eines Tages Renhirte zu sein wie seine Vorfahren. . . . Lasst unsalles tun, damit sein Traum Wirklichkeit werden kann!“ Und Jacob Nygård vonder Renwirtschaftsgemeinschaft Sirges Sameby mahnt in seiner Rede eindringlich:„Wenn der Bergbau in Sápmi weiter vordringt, wird der Traum des jungen Samennie wahr, wenn die Grube in Gállok in Jokkmokk genehmigt wird, wird vielleicht einganzes Sameby aufhören zu existieren!“

 

Sápmi Samen Nationaltag Jokkmokk

6. Februar, Nationaltag der Samen; das Nationallied der Samen wird gesungen (foto hans-j. gruda)

 

 

Zwei Jojks erschaffen die passende Stimmung: Kraftvoll und harmonisch!Am Nachmittag zieht eine Demonstration gegen die Bergbaupolitik durch Jokkmokk.

 

Die Rückfahrten vom Markt zu unseren Hütten waren immer begleitet vonder guten Stimmung unserer Gäste. Viel hat jeder zu berichten, vom Essen undvon Veranstaltungen und von den Einkäufen, dem Schönen und dem Wertvollen.Messer sind dabei, wunderschöne Holzschalen mit Einlegearbeiten aus Renhorn,Silberschmuck und Hornarbeiten, Bilder aus Zinnfadenstickerei. AmDonnerstagabend zeigten wir nach dem Abendessen in der Lounge in Årrenjarka fürunsere Gäste aus Brandenburg und der Schweiz ein Bildspiel mit Musik über dieacht Jahreszeiten in Sápmi.

 

Am Abend unseres letzten Tages gennießen wir unser Abschluss-Middag. Als Vorspeise Käsekuchen aus dem Käse der Bergkühe (Fjällkor), Maränenrogen(Sikrom), Meerrettichsahne und rote Zwiebeln. Als Hauptgang Renoberschale inRotweinsoße mit Speckwürfeln und Kartoffelpüree und vegetabilen Zutaten aus demVorratsschrank der Natur. Einer unsererGäste kommentiert: „Wie sollte man es sonst bezeichnen, als einen Traum,wenn man innerhalb einer Woche Renfilet, Elchcarpaccio, Saibling und dassamische Suovas in Sterne-Qualität serviert bekommt.“

 

Am Sonntag hieß es früh aufzustehen und die Rückreise nach Kiruna zumFlugplatz anzutreten. Das Winterlicht eines wunderschönen Sonnenaufgangsbegleitete uns auf der Europastraße 10 durch die Wintertraumwelt SchwedischLapplands. Abschied von Sápmi, das sich noch einmal von seiner schönen Seitezeigte.

 

Ein Gästerückblick der diesjährigen Kulturreise: „Wie viele StundenFernsehdokumentationen, Fotos und Berichte haben wir über den schwedischenWinter, die Weiten Lapplands, das Leben der Samen, die Rentiere … gesehen undgelesen. Mit dem speziellen Angebot von KULTURHUS BERLIN konnten wir den Traum,alles mit eigenen Augen zu sehen, verwirklichen“, schreiben mir Gäste. „DieReise zu einem Traum machten auch unsere Reiseleiter von KULTURHUS BERLIN, dieuns in lebendiger Art  an ihremunglaublichen Wissen über die Samen und den Landstrich teilhaben ließen und unsim samischen Kulturzentrum in Jukkasjärvi die ersten Einblicke gaben und daserste samische Essen servierten. Das ging weit über den Informationsgehalt derFernsehdokumentationen hinaus. Das sind Kenner und Liebhaber dieses Volkes. Siefühlen mit den Samen und kämpfen für ihre Rechte.“

 

Als Guide habe ich viele kleine Gruppen auf Kulturreisen zum Wintermarktund in die Kultur der Samen und die Natur Sápmis begleiten dürfen. Es ist fürmich immer wieder eine Freude, die Begeisterung unserer Gäste für das Land undsein Volk zu erleben, das Interesse an seiner Kultur und seiner gegenwärtigenSituation, die „richtigen“ und wichtigen Fragen gestellt zu bekommen und meinenaufgeschlossenen Zuhörern über das Leben meiner samischen Freunde berichten zudürfen. Es ist an mir, auch dieses Mal meinen Gästen dafür zu danken! Giitu!Tack så mycket!

 

Ich freue mich auf Euch – die Ihr bei unserer nächsten Kulturreise dabeisein werdet!

Willkommen – bures buoahtin!

 

Hans-Joachim Gruda

 

P. S.: Und ich danke meiner Frau Liane Gruda für ihre Liebe undUnterstützung!

 

 

 

 

31. Januar 2016 bis 07. Februar 2016

 

Eine Kulturreise des

KULTURHUS BERLIN, Zentrum für nordeuropäische Kultur und Wissenschaft

 

KULTURHUS BERLIN nimmt Sie wieder mit  zum Wintermarkt nach Jokkmokk!

 

Unsere Kulturreise 2016 ist jetzt bei dem Reisepartner des gemeinnützigen Vereins KULTURHUS BERLIN buchbar! Nutti Sámi Siida ist ein rein samisches Unternehmen der Ökotouristik mit Sitz in Sápmi (Jukkasjärvi/Čohkkiras) (siehe unten)

 

Bilder ansehen auf https://www.facebook.com/Wintermarktreise/  

 

 

Sápmi –  

 

Jokkmokk Wintermarkt 2016

31. Januar 2016 bis 07. Februar 2016

 

Jokkmokk Wintermarkt vintermarknad Sápmi Samen

Jokkmokks Vintermarknad 2015 (foto liane gruda)

 

Der Markt:

Seit dem Jahr 1605 findet der samische Wintermarkt, der "Jokkmokks Vintermarknad" in ununterbrochener Folge statt. Geändert haben sich zum Teil die feilgehaltenen Waren, aber geblieben sind die Begegnungen der Menschen und die Stimmung. Aus der Region Sápmi und von weit her kommen die Besucher und auch diesmal können Sie mit KULTURHUS BERLIN dabei sein! Neben dem Markt zeigen Ausstellungen und Galerien sehr hochwertiges Handwerk und Kunst und auf  Modeschauen ist modernes samischesDesign zu sehen. Vorträge, gesellschaftspolitische Veranstaltungen, Konzerte mit Joik und Jazz und Tanz und zahlreiche kulturelle Ereignisse lassen den Vintermarknad zu einem großartigen Erlebnis in der samischen Welt werden! In den letzten Jahren hat sich „Jokkmokks Vintermarknad“ immer stärker zu einer großen samischen gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Veranstaltung entwickelt.

 

 

Jokkmokk Wintermarkt vintermarknad Sápmi Samen

Jokkmokks Vintermarknad 2015 (foto liane gruda)

 

 

Unser Guide von KULTURHUS BERLIN ist tief verwurzelt in Sápmi, in samischen Familien und in der Renwirtschaft. Er wird Ihnen helfen, Ihren Weg in diese einmalige Kultur im Norden Europas zu finden.

 

Sie wohnen in komfortablen Hütten (Dusche, WC, einige mit Sauna, Fußbodenheizung, Kamin, Wohnbereich, Fernseher, moderne vollausgestattete Küche, Essbereich) im Anschluss an einen Neusiedlerhof (in fünfter Generation in derselben Familie) ein ganzen Stück außerhalb Jokkmokks, traumhaft gelegen mitten in der verschneiten Taiga. Von hier aus unternehmen Sie einen Hundeschlittenausflug in die gebirgsnahen Urwälder, verbringen mit einem Samen einen Nachmittag am Lagerfeuer und gehen per Motorschlitten auf eine weitere Entdeckungstour hinauf ins kahle Gebirge. Sie haben aber auch Zeit, die Winternatur in Ruhe und ganz für sich zu genießen, z.B. beim Langlauf oder einem Spaziergang, und natürlich gemütlich am Kamin oder in der Sauna entspannen. Kulinarisch wird das Programm begleitet von hochwertiger lokaler Küche: Elch, Ren, Lachs, Seesaibling, Maräne – alles aus dem Vorrat der reinen nordischen Natur in der nahen Umgebung - hochwertig und raffiniert zubereitet von unserer Wirtin, die einen guten Ruf als Köchin hat und sich ständig bei einem Sternekoch weiterbildet. Für die Anhänger der vegetarischenKüche hält die Natur des Nordens Lauchgewächse, Knollen, Pilze und viele andere traditionelle Zutaten bereit. Sie haben mit etwas Glück die Möglichkeit Aurora Borealis, das Polarlicht, zu sehen!  

 

polarlicht aurora borealis Jukkasjärvi

Polarlicht über der Sauna! (foto hans-j. gruda)

 

 

Ihre fachkundige Reiseleitung von KULTURHUS BERLIN wird Sie begleiten und Ihnen die Gegenwartskultur der Samen und den Winter in Sápmi zeigen.  

 

Sápmi Samen Rendeer Lodge Jukkasjärvi

Die erste Übernachtung nach der Ankunft in Sápmi: Rendeer Lodge, Jukkasjärvi (foto Nutti Sámi Siida)

 

17.200,- Schwedische Kronen (ca. 1.800,- Euro) pro Person:

 

·        Durchgehend fachkundige, deutschsprachige Reiseleitung ab Kiruna bis Flughafen Kiruna (vom ersten bis zum letzten Reisetag)

·        1x Übernachtung/Frühstück im Hütten in Jukkasjärvi mit Dusche und WC/Sauna separat

·        6x Übernachtung/Frühstück im hochwertigen Komfort-Hüttenhotel in der Nähe von Kvikkjokk, Unterbringung in Hütten mit je zwei Zimmern zur Doppelbelegung; jede Hütte mit Bad/WC  

 

 

Jokkmokk Wintermarkt vintermarknad Sápmi Samen

wohnen in Hütten in der verschneiten Taiga (foto hans-j. gruda)

 

·        3x Lunchpaket

·        5x Abendessen nach hochwertiger lokaler Art (alternativ auch vegetarisch) in Jukkasjärvi und im Hüttenhotel bei Jokkmokk

·        Fahrten und Transfers laut Programm im Minibus -auch vom Hüttenhotel zum Jokkmokk Wintermarkt und zurück

·        Hundeschlitten-Safari

·        Samische Erzählungen am Lagerfeuer

·        Motorschlitten-Safari mit Eintritt zur Kirchein Kvikkjokk 

·        Besuch des Jokkmokk Wintermarktes

·        Besuch der Kirche und des ICE-Hotels in Jukkasjärvi

·        Ausführliche Reiseunterlagen

 

Jokkmokk Wintermarkt vintermarknad Sápmi Samen

Tor Henrik, Same in seinem Lavvu (Zelt) erzählt aus der Kultur seines Volkes und bereitet ein Essen über offenem Feuer (foto Buljo)

 

Mindeste/Maximale Teilnehmerzahl:

zwei - acht Personen

 

(plus eigene An- und Abreise)

 

Anmeldungen bei unserem Partner als Reiseveranstalter im Sinne des europäischen Reiserechts:

 

Nutti Sámi Siida AB

Marknadsvägen 84

981 91 Jukkasjärvi/Čohkkiras

 

Phone: +46 98021329

Fax: +46 980 21325

E-Post: info@nutti.se

oder: hans-j@nutti.se

 

 

Jokkmokk Wintermarkt vintermarknad Sápmi Samen

wohnen in Hütten in der verschneiten Taiga (foto Gun Mannberg)

Jokkmokk Wintermarkt vintermarknad Sápmi Samen

Hütte mit Wohnbereich, Küche, Essplatz (foto Gun Mannberg)

Jokkmokk Wintermarkt vintermarknad Sápmi Samen

Lounge des Restaurants (foto Gun Mannberg)

Jokkmokk Wintermarkt vintermarknad Sápmi Samen

KULTURHUS BERLIN beim Frühstück 2014 (foto hans-j. gruda)

Sápmi Samen Rendeer Lodge Jukkasjärvi

Unsere Nachbarn während der ersten Übernachtung in Jukkasjärvi (foto hans-j. gruda)

Jokkmokk Wintermarkt vintermarknad Sápmi Samen

Elche - auf dem Weg zum Wintermarkt! (foto hans-j. gruda)

 

 

 

 

 

Reise 2015

Eine Kulturreise des

KULTURHUS BERLIN, Zentrum für nordeuropäische Kultur und Wissenschaft

 

KULTURHUS BERLIN nimmt Sie wieder mit zum Wintermarkt nach Jokkmokk!

 

Unsere Kulturreise 2015 ist jetzt bei unserem Reisebüropartner „im Netz“ und kann gebucht werden!

 

Sápmi – Schwedisch Lappland

 

Jokkmokk Wintermarkt 2015

Auch 2015 nehmen wir Gäste mit auf unsere Kulturreise zum Jokkmokks Vintermarknad, eine hochwertige und vielseitige Reise in einer sehr kleinen Gruppe (nur sechs bis acht Personen), die Sie zum Jahresereignis der samischen Welt nördlich desPolarkreises führt. Vielseitige Naturerlebnisse runden das umfangreiche Reiseprogramm ab.


Sie wohnen in komfortablen Hütten in Årrenjarka, das sich traumhaft gelegen mitten in der verschneiten Wildnis befindet. Von hier aus unternehmen Sie einen Hundeschlittenausflug in die gebirgsnahen Wälder der Taiga, verbringen mit einem samischen Guide einen Nachmittag am Lagerfeuer und gehen per Schlitten auf eine weitere Entdeckungstour hinauf ins kahle Gebirge. Sie haben aber auch Zeit, die Winternatur in Ruhe und ganz für sich zu genießen, z.B. beim Langlauf oder einem Spaziergang, und dann können Sie natürlich noch gemütlich am Kamin oder in der Sauna entspannen. Kulinarisch wird das Programm abgerundet von köstlicher, lokaler Küche: Elch, Ren, Lachs, Saibling, alles aus dem Angebot der reinen nordischen Natur in der nächsten Umgebung - hochwertig und raffiniert zubereitet. Und auch die Anhänger der vegetarischen Küche werden verwöhnt. Sie haben mit etwas Glück die Möglichkeit Aurora borealis, das Polarlicht,  zu sehen! Ihre fachkundige Reiseleitung wird Sie begleiten und Ihnen die Winterwelt der Samen zeigen. Esgibt maximal nur 8 Plätze - sichern Sie sich Ihren am Besten gleich!


Der Markt:

Seit dem Jahr 1605 findet der samische Wintermarkt, der "Jokkmokks Vintermarknad" in ununterbrochener Folge statt. Geändert haben sich zum Teil die feilgehaltenen Waren, aber die frohe Stimmung ist geblieben. Aus der Region Sápmi und von weit her kommen die Besucher und diesmal können auch Sie dabei sein! Neben dem eigentlichen Markt zeigen Ausstellungen und Gallerien sehr hochwertiges Handwerk und Kunst und auf Modeschauen ist modernes samisches Design zu sehen. Konzerte mit Joik und zahlreiche kulturelle, gesellschaftliche und politische Veranstaltungen lassen den Vintermarknad zu einem großartigen Ereignis in der samischen Welt werden!


Viele Extras schon inklusive:

Erfahrene, qualifizierte, deutschsprachige Reiseleitung

Komfort-Unterkunft im sehr behaglichen Hüttenhotel inmitten fantastischer Winternatur

Hochwertige, lokale Küche mit Cuisinequalität

Ausführliche Besuche des Jokkmokk Wintermarktes

Hundeschlitten-Safari in die verschneiten Wälder

Erzählungen am  Lagerfeuer mit samischem Guide

Motorschlitten-Safari durch die weiße Gebirgswelt

Besuchdes ICE-Hotels und der ältesten Kirche Lapplands

Besuch des Samen Museums in Jokkmokk

AlleTransfers

 

1.    Tag, Sonntag, 01. Februar 2015:

Anreise Kiruna: Vällkommen till Sápmi!

Ihr Lappland Abenteuer beginnt! Individuelle Fluganreise von Deutschland nach Kiruna, die nördlichste Stadt Schwedens, eingebettet in der weißen Winterpracht des Nordens. Die erste Nacht wohnen Sie im angenehmen Hüttenhotel in Kiruna. Wenn Sie möchten, gönnen Sie sich eine Entspannungspause im komfortablen SPA-Bereich, um Körper, Geist und Seele entspannt in der nordischen Winterwelt ankommen zu lassen. (Gegen Aufpreis können Sie die erste Nacht auch im berühmten ICE-Hotel in Jukkasjärvi wohnen. Hier gibt es "kalte" Zimmer komplett aus Eis erschaffen, aber auch normale  Hotelzimmer).


2. Tag, Montag, 02. Februar 2015: Meisterwerke aus Holz und Eis, dann nach Hause in das Herz der Winter-Taiga

Ihre fachkundige Reiseleitung kennt mit Herz, Verstand und Seele die samische Welt! Er zeigt Ihnen zunächst im nahegelegenen Jukkasjärvi die älteste Kirche Lapplands, deren holzgeschnitzter, farbenprächtiger Altar ein historisches Meisterwerk ist.  Schließlich öffnet ein Meisterwerk aus Eis seine Pforten für Sie: das weltberühmte ICE-Hotel, wo wirklich alles "on the rocks" erschaffen wurde; kunstvolle Eisskulpturen, Zimmer komplett aus strahlend kaltem Weiß und eine coole Eisbar zum Aufwärmen. Und dann geht es los: Ihr Minibus bringt Sie quer durch die Winterlandschaft Schwedisch-Lapplands bis nach Kvikkjokk, wo sich Ihr traumhaftes "Zuhause" im Herzen der Natur befindet. Sie wohnen in komfortablen Hütten mitten in der weißen Winterpracht der Taiga. Eine fantastische Lage zum Abschalten und in den kommenden Tagen werden Ihre schwedischen Gastgeber Sie auch noch kulinarisch auf das Feinste verwöhnen: lokale, natürliche Zutaten und traditionelle Küche kombiniert mit Kochkunst auf hohem Niveau erwarten Sie! Überzeugen können Sie sich gleich am Tag Ihrer Ankunft bei einem hervorragenden Abendessen.

 

3.    Tag, Dienstag, 03. Februar 2015:

Hundeschlittentour in die Wälder Lapplands und Einführung in die Welt der Samen
Auf einer 3-stündigen Hundeschlittentour werden Sie Eins mit der Natur: kraftvoll ziehen die nordischen Hunde Ihren Schlitten durch die Taiga, mit Stille geht es hinein in die Tiefen der Wälder und über meterdick gefrorene Seen. Nach einer Entspannungspause führt Sie am Nachmittag ein samischer Guide in "seine" Winternatur und erzählt Ihnen am offenen Feuer aus der Geschichte und Lebensweise seines Volkes. Sie erfahren einiges über samische Kultur, samisches Leben, Tradition und Weltanschauung. Dazu bereitet er Ihnen Suovas, leicht geräuchertes und gebratenes Renfleisch, das Nationalgericht der samischen Renhirten. Nach Hundeschlittenfahrt und der Einführung in die samische Welt wird Ihnen das köstliche Abendessen sicher besonders gut schmecken.

 

4.    Tag, Mittwoch, 04. Februar 2015:

Ausflug durch die unendliche Winterwelt

Eine meterdicke Schneeschicht umgibt im Winter Schwedisch Lappland. Dadurch ist die Mobilität für die Menschen beschwerlich,oft nahezu unmöglich. In der Regel ist der Motorschlitten die einzige Möglichkeit, sich durch die zugeschneite Welt einen Weg zu bahnen – so wie auf Ihrem heutigen Ausflug. Per Motorschlitten durch unendlich erscheinende Winterwälder, über kahles Gebirge und den zugefrorenen See Saggat. Nach ca.17 km erreichen Sie das am Fuße des Gebirges gelegene Kvikkjokk. Hier wurde im17. Jahrhundert Silber aus den umliegenden Gebirgen verhüttet. DieFertigstellung der jetztigen Holzkirche samt einzeln stehendem Glockenturm datiert auf das Jahr 1907, doch bereits 1764 wurde hier die die erste Kapelle errichtet. Relaxen Sie am Nachmittag in der Sauna, am Kamin oder bei einem ruhigen Winterspaziergang.  Am Abend erwartet Sie ein weiteres kulinarisches Erlebnis "daheim" in Ihrer behaglichen Unterkunft.

 

5.-7.Tag, Donnerstag 05. bis Samstag 07. Februar 2015: Jokkmokk Wintermarkt

DieseTage gehören dem Wintermarkt. Nach dem Frühstück erfolgt per Minibus der Transfer nach Jokkmokk (Fahrtzeit ca. 90 Minuten). Gut möglich, dass Ihnen unterwegs Elche begegnen. Zunächst besuchen Sie in Jokkmokk Àjtte, eines der besten Museen über samische Kultur und Tradition. Danach geht es zum Wintermarkt, wo neben dem Markttreiben auch zahlreiche samische Veranstaltungen angeboten werden, Ihr Guide hilft Ihnen die Passende zu finden und führt Sie in aller Ruhe über den Wintermarkt. Die kulinarische Vielfalt der Stände und der Restaurants des Ortes sind immens. Genießen Sie die einmalige Atmosphäre der Markttage frei nach Ihren individuellen Wünschen, es gibt viel zu erleben und die Stimmung ist ganz besonders. Und auch die Rückfahrt durch die klaren Sternennächte bietet Spannendes – mit etwas Glück sehen Sie dabei das Polarlicht.

 

8. Tag,Sonntag, 8. Februar 2015: Adjö Sápmi!

Nach einerWoche in der Welt des Winters, der Samen und des größten Marktes der samischen Kultur geht Ihr Aufenthalt in Schwedisch-Lappland zu Ende. Nach dem Frühstück erfolgt der Transfer zum Flughafen Kiruna. Oder möchten Sie mehr sehen vonSápmi? Die Reise zum Jokkmokk Vintermarknad lässt sich mit vielen weiterenErlebnissen verbinden, zum Beispiel einer Übernachtung im berühmten ICEHOTEL in Jukkasjärvi oder einer Wochentour mit Hundeschlitten. Wir und unser Partner-Reisebüro beraten Sie gern!

 

Die Reise

8 Tage

Reisetermin:01.02.2015 - 08.02.2015

Reisepreis:ab € 1.695,- p.P.

 

DasBesondere

·        Das Jahres-Ereignis der samischen Welt: Lapplandsgrößter Wintermarkt mit über 400 Jahren Tradition!

·        Authentische Begegnung mit samischer Kultur

·        Hundeschlittenausflug durch tiefverschneite Wälder

·        Erhöhte Polarlicht-Wahrscheinlichkeit

·        Komfortabel Wohnen: behagliche Hütten mitten in der Winternatur

·        Bekocht werden mit großartiger, lokaler Kochkunst:hausgemacht, raffiniert, köstlich - plus: köstliche Alternativen für Vegetarier

·        Gruppenerlebnis mit individueller Freizeit

·        Max. nur 8 Teilnehmer

·        Fachkundige, deutschsprachige Reiseleitung

 

Folgende Leistungen haben wir für Sie eingeschlossen:

·        Durchgehend fachkundige, deutschsprachige Reiseleitung ab Kiruna Hotel bis Flughafen Kiruna (vom 2. bis letzten Reisetag)

·        1x Übernachtung/Frühstück im Hotel der guten bis sehr guten Mittelklasse in Kiruna

·        6x Übernachtung/Frühstück im hochwertigen Komfort-Hüttenhotel in Kvikjokk, Unterbringung in Hütten mit je zwei Zimmern zur Doppelbelegung; jede Hütte mit Bad/WC

·        3x Lunchpaket

·        4x Abendessen nach hochwertiger lokaler Art (alternativ auch vegetarisch) im Hüttenhotel

·        Fahrten und Transfers laut Programm im Minibus -auch vom Hüttenhotel zum Jokkmokk Wintermarkt und zurück

·        Hundeschlitten-Safari

·        Samische Erzählungen am Lagerfeuer

·        Motorschlitten-Safari mit Eintritt zur Kirche

·        Besuch des Jokkmokk Wintermarktes

·        Besuch der Kirche und des ICE-Hotels in Jukkasjärvi

·        Besuch des Samen-Museums Àjtte in Jokkmokk

·        Ausführliche Reiseunterlagen

 

Zusatzleistungen, die Ihnen unser Reisebüropartner gerne anbietet:

Rail & Fly Umwelt-Plus-Ticket (Zug zum Flug) deutschlandweit ab €45,- p.P.

Einzelzimmerzuschlag € 395,-

 

Wichtige Hinweise:

 

Mindest/Maximale Teilnehmerzahl:

6 - 8 Personen

 

Ihre Unterkunft: Sie werden sich rundum wohlfühlem im komfortablen Hüttenhotel in der weißen Winterwildnis von Årrenjarka, mitten in Schwedisch-Lappland, nördlich des Polarkreises und ca. 90 km von Jokkmokk entfernt. Nur mit 4 Personen werden die hervorragend ausgestatten 8-Betten Hütten belegt. Die Hütten sind jeweils ausgestattet mit zwei Schlafzimmern, einem Bad mit Du/WC sowie einem Koch-Wohnbereich, Kamin und TV. Jeweils zwei Personen werden sich ein Zimmer teilen. Ein Zimmer während der kompletten Reise zur Einzelnutzung ist gegen einen Aufpreis von € 395,-möglich. Im gemütlichen Restaurant nehmen Sie Ihre Mahlzeiten ein - die hiesige Küche ist bekannt für Ihre Cuisine-Qualität in Kombination mit traditioneller, lokaler Kochkunst.  

 

Veranstalter im Sinne des Reiserechts ist unser Partner ZeitRäume-Reisen

ZR-Reisen Individual UG (haftungsbeschränkt), Zur Mühle 6,35415 Pohlheim, Tel.: 0641/93126-0 oder Fax: 0641/93126-14 oder e-mail: info(at)zeitraeume-reisen.de

Internet: www.zeitraeume-reisen.de

 

Die Wintermarktreise finden Sie auf

http://www.zeitraeume-reisen.de/reisen/nordeuropa/lappland-sapmi/reise/642/jokkmokk-wintermarkt-2015-kleingruppenreise/

 

 

 

Ein Bericht von der Reise 2014

 

Das war die Reise zum 409. samischer Wintermarkt in Jokkmokk!

 

Eine Kulturreise des

KULTURHUS BERLIN, Zentrum für nordeuropäische Kultur und Wissenschaft

 

Es war eine Freude, allen die schon lange auf diese Möglichkeit gewartet hatten, eine Reise zum Jokkmokks Vintermarknad zu machen, diese Kulturreise anbieten zu können. Als Mitarbeiter des KULTURHUS BERLIN war ich als Guide, Dolmetscher und Fahrer dabei. Ein unvergleichliches Erlebnis aus Tradition und lebendiger Zukunft.

 

Seit 1605 findet der samische Wintermarkt "Jokkmokks Vintermarknad" in ununterbrochener Folge statt. Geändert haben sich zum Teil die feilgehaltenen Waren, aber die frohe Stimmung ist geblieben. Neben dem eigentlichen "Markt" gibt es sehr hochwertiges Handwerk in Ausstellungen und Galerien, Modeschauen zeigen modernes samisches Design, Konzerte mit Joik und vielen anderen Musikrichtungen und zahlreiche kulturelle, gesellschaftliche und politische Foren, Vorträge und Veranstaltungen lassen den Vintermarknad zu einem großartigen samischen Kulturereignis werden. Aus der Region Sápmi und von weit her kommen die Besucher und dieses Mal waren auch acht Gäste des Kulturhus Berlin dabei!

 

Wir ergänzten das Reiseprogramm mit einem Aufenthalt in der Natur des Nordens. In einer Siedlung im Wald wohnten wir in komfortablen Hütten. Unsere Gastgeber und ich als Guide von KULTURHUS BERLIN führen die kleine Gruppe zu unvergesslichen Erlebnissen. Das außergewöhnliche Essen machte die Reise zur "Gourmetreise"; es gab von einer hervorragenden Köchin zubereitet Elch, Ren, Lachs, Saibling, und unsere Wirtin hatte auch vegetarische Beilagen aus Wurzelgemüse, Lauchgewächsen, "Mandelkartoffeln" und Pilzen dazu getan, alles aus dem Angebot der reinen nordischen Natur vor ihrer Haustür.  

 

(Veranstaltungspartner: ZeitRäume-Reisen - http://www.zeitraeume-reisen.de)

 

Rückblick  . . . 409. Jokkmokks Vintermarknad

02. bis 09. Februar2014

 

Kulturreise zum Jokkmokks Vintermarknad mit KULTURHUS BERLIN

 

Die ersten drei Kulturreisenden trafen am Sonntag, 02. Februar, schon so zeitig in Kiruna ein, dass für sie noch genügend Zeit war für einen Ausflug zu Rentieren, einen Besuch des Ice-Hotels in Jukkasjärvi, einem wunderbaren Abendessen und einer holzbeheizten Sauna mitten im Wald - bevor die anderen fünf Gäste eintrafen.

 

So waren es acht Teilnehmer und ich als Guide von KULTURHUS BERLIN, die sich auf die nächtliche Reise durch tief verschneite Wälder zu den Hütten im Wald ca. 80 km nordwestlich von Jokkmokk machten. Wir waren neun Menschen aus dem Siegerland, aus der Pfalz, aus Westfalen, aus Schwaben und aus Berlin. Um 03:15 Uhr am Montag früh waren alle in den Betten.

 

Wir wohnten in Årrenjarka in drei sehr komfortablen Häusern, jedes mit dreiSchlafzimmern, zwei Duschen und WC, Sauna, kompletter Kücheneinrichtung und großzügigem Ess-Wohnraum, Fußbodenheizung, Fernseher (den niemand benutzte). Frühstück und Abendessen bekamen wir im lichtdurchfluteten Restaurant mit Blick hinaus in die nordischen Wälder, über den gefrorenen See Saggat.

 

Sápmi Årrenjarka Schweden Lappland

Wir sollten diese komfortablen Ferienhäuser nicht "Hütten" nennen: Årrenjarka Fjällby. (foto hj gruda)

 

Sápmi Årrenjarka Schweden Lappland

Frühstück in Årrenjarka. (foto hj gruda)

 

 Es war "warm" geworden in Sápmi nördlich des Polarkreises, mit nur noch minus sieben Grad.

 

Montag, 3. Februar. Nach einem späten Frühstück gingen wir auf einer festgefahrenen Motorskooterspur ein paar hundert Meter durch den Wald zum Lavvu Tor Henrik Buljos, einem Samen, der aus Nordnorwegen hierher umgesiedelt ist. In seinem Zelt hatte er ein Feuer, wir saßen auf Rentierfellen darum herum und es wurde Kaffee gekocht und Suorvas in Butter gebraten; das ist leicht geräuchertes und gesalzenes Rentierfleisch in kleine Scheiben geschnitten. Dazu bekamen wir samisches Fladenbrot und Tor Henrik erzählte Geschichten und Sagens eines Volkes, der Samen, und erklärte uns die Rentierzucht, wie sie in der Vergangenheit war und wie sie heute betrieben wird. Das Lavvu war voller neugieriger Fragen und interessanter Antworten!

 

Sápmi Lavvu Årrenjarka Schweden Lappland

Das Lavvu Tor Hendriks. (foto hj gruda)

 

Sápmi Lavvu Suorvas Årrenjarka Schweden Lappland

Suorvas, das "Nationalgericht" der samischen Renhirten. (foto hj gruda)

 

Abendessen: Elchcarpaccio mit Topinambur-Creme ("Jordärtskockan"(Helianthus tuberosus)), Rogen von der Kleinen Maräne und Schnittlauch. Lachs aus dem Ofen, gratiniertes Kartoffelpüree.

 

Dienstag: Für jeden stand ein Motorskooter bereit (nur zwei von uns mochten nicht selbst fahren und stiegen bei anderen mit auf). Immer höher hinauf ging es, über die Baumgrenze, aufs kahle Gebirge, das Fjäll! Ein wunderbarer Tag mit Sonnenschein und atemberaubenden Aussichten auf die umgebende Bergwelt des Sarek Nationalparks und des Laponia Welt-Natur- und Kulturerbe der UNESCO. Natürlich stellten wir unsere Motoren ab und lauschten in die Stille des Winters, fasziniert von der großen nordischen Natur!

 

Sápmi Sarek Laponia Årrenjarka Schweden Lappland

Michael mit den Bergen des Sarek Nationalparks (foto hj gruda)

 

Nach Rückkehr ins Tal fuhren wir mit unserem Minibus die 17 Kilomete rnach Kvikkjokk am Fuße der Berge, ins Dorf am Ende der Straße, wo sich die Wanderwege Kungsleden und Padjelantaleden treffen. In der Holzkirche im "Nationalromantischen Stil" von 1907 sprach ich als Guide von KULTURHUS BERLIN über die Geschichte Nordskandinaviens und Nordfinnlands, über die Geschichte der Samen, über die Besiedlung durch Norweger und Schweden und die Neusiedler, über die Missionierungszeit, den Silber- und Eisenerzabbau im 17. und 18. Jahrhundert - und über die Gegenwart. Nach langen und tiefgehenden Gesprächen fuhren wir noch bis ans Ende der Straße, um die Stimmung am Rande der Wildnis zu spüren und zu genießen, in sich hineinlauschend im Angesicht der Natur!

 

Sápmi Kvikkjokk Schweden Lappland

Manfred und die Kirche von Kvikkjokk mit ihrem Glockenturm. (foto hj gruda)

 

Sápmi Kvikkjokk Schweden Lappland

Andreas schließt die Kirche von Kvikkjokk auf. (foto hj gruda)

 

 

Sápmi Kvikkjokk Schweden Lappland

Am Ende der Straße: Kvikkjokk (foto hj gruda)

 

Abendessen: Elch Bourguinon. Blaubeergebäck.

 

Mittwoch: In zwei Gruppen zu je vieren, eine am Vormittag, eine am Nachmittag, sollten wir mit dem Hundeschlitten hinausfahren in die Wälder, über gefrorene Seen und Flüsse. Zunächst galt es, beim Einschirren der vierzehn Huskies anzupacken, jedem Hund sein Geschirr anzulegen und ihn zu seinem Platz an der Zugleine vor dem Schlitten zu bringen! Dann nahmen vier Gäste auf dem Schlitten auf Rentierfellen Platz, Tor Henrik stellte sich hinten auf die Kufen und los ging es, den Hang hinunter in rasender Fahrt und hinaus auf den See. Die fleißigen Hunde verfallen in einen gleichmäßigen Laufschritt, ziehen den Schlitten von See zu See, durch Wald und über gefrorene Moore. Irgendwo am Waldrand machten wir ein Feuer, saßen auf Fellen und tranken Kaffee, lauschten Tor Henriks Hundeführergeschichten - und so mancher freundete sich näher mit den Huskies an. Nach drei Stunden war die erste Gruppe zurück und nach einer Pause für die Hunde ging es erneut hinaus. Die Rückfahrt im frühen Dunkel des Nachmittags im Schein der Stirnlampe unseres Gespannführers wurde zu einem besonders romantischen Erlebnis. Ich begleitete die Fahrten auf einem Motorskooter in großem Abstand, um die Stille nicht zu zerstören.

 

Sápmi Hundeschlitten Årrenjarka Schweden Lappland

Vierzehn Huskies: Hundeschlittenausflug über Seen und durch Wälder. (foto hj gruda)

 

 

Abendessen: Gebeiztes und geräuchertes Reninnenfilet mit Meerrettichsahne. Gebirgssaibling mit Käsesoße und Mandelkartoffeln.

 

Donnerstag: Fünfundsiebzig Minuten Fahrt nach Jokkmokk mit Elchen und Rentieren am Straßenrand und auf der Straße. Alle waren durch KULTURHUS BERLIN und durch mich gut vorbereitet auf den Marktbesuch, organisatorisch-praktisch und inhaltlich-thematisch, und in einer Dreiergruppe, als Paare oder allein tauchten alle ein in das Markttreiben. Die Höhepunkte bezüglich Kunst und Handwerk gab es in den Verkaufsausstellungen der Stiftung Sámi Duodji (Samisches Handwerk), der Schulen, des Samischen Ausbildungszentrums und des Museums Ájtte. Eine Lebensmittelmesse, Galerien, die kleinen von Samen betrieben Läden und vieles mehr ergänzten den Markt und die Ausstellungen. Die ersten wertvollen Mitbringsel wurden gekauft und auf der abendlichen Heimfahrt wurden Erfahrungen und Tipps ausgetauscht.

 

Sápmi Jokkmock Vintermarknad Wintermarkt

Hochwertige einheimische Pelzwaren auf dem Jokkmokks Vintermarknad 2014. (foto liane gruda)

 

Jede Hütte hatte sich für das Abendessen Köstlichkeiten vom Markt mitgebracht, wie geräucherten Saibling, Rentierwurst, samisches Fladenbrot aber auch ein Leichtbier aus dem Supermarkt.

 

Sápmi Elch Årrenjarka Schweden Lappland

Elche neben der Straße bei Tjámodis (Tjåmotis) (foto hj gruda)

 

Freitag: Erneut Elche und Rentiere auf der Fahrt nach Jokkmokk und wieder ein aufregender Tag auf dem Markt und in den Ausstellungen und im Museum Ájtte, dem Schwedischen Gebirgs- und Samenmuseum. Jeder suchte sich seinen Lunch an einem Marktstand mit Suorvas-Rolle oder Ren-Kebab oder finnischer Bratwurst oder in der riesigen Restaurant-Kåta der Samen.

 

Sápmi Sami Duodj Vintermarknad Wintermarkt

Thomas, Manfred und Herbert in der Verkaufsausstellung der Stiftung "Sámi Duodji" (Samisches Handwerk) (foto hj gruda)

 

Am Abend besuchten wir gemeinsam das Marktkonzert, ein Wiedersehen mit Jörgen Stenberg und seiner Band. Jörgen berichtete vor jedem Joik über dessen Inhalt, vom Leben eines Renhirten, seiner Traurigkeit und seines Glücks, den Konflikten mit den staatlichen Obrigkeiten und der alten Sage vom Samenjungen, der die Räuber über eine Klippe in den Abgrund stürzen lässt - und vielem mehr. Es war ein sehr ans Herz gehendes Konzert, voller starker Emotionen.

 

Sápmi Jokkmokk Vintermarknad Jörgen Stenberg

Jörgen Stenberg und Band; Marktkonzert - Jokkmokk 2014. (foto liane gruda)

 

Nach dem Konzert saßen wir in einem samisch geführten Restaurant zusammen und hatten Lachs mit Kartoffelbrei, Salat und zum Nachtisch Kaffee und Klattkake.

 

Sonnabend: Wieder Elche und Rentiere am Weg und der letzte Markttag mit Einkäufen und Begegnungen. Wertvolle schöne Messer und Armbänder und anderer Schmuck, ein "nålhus" aus Rentierhorn (Behältnis für Nadel und Faden, am Gürtel zu tragen), wunderschöne Fellmützen und ein Hemd aus weichem Rentierleder wurde gekauft. Und dazu noch Leder, Felle, Horn, Holz und andere Rohmaterialien fürs Selbermachen daheim. Mit viel Einfühlungsvermögen und Verständnis für die Kultur der Samen und der Neusiedler wurde "gehandelt", wie auf dem ersten Jokkmokks Vintermarknad vor 409 Jahren!

 

Sápmi PelzhandelJokkmock Vintermarknad Wintermarkt

Traditioneller Pelzhandel auf dem 409. Jokkmokks Vintermarknad (2014). (foto hj gruda)

 

Am Sonnabend gibt es traditionell auch immer etwas zur Unterhaltung der Touristen, die von weit her gekommen sind: Rentierschlittenrennen "Renrace" auf dem See Talvatis, dito mit Hundeschlitten im Kreis herumfahren, dito mit einem Motorgefährt namens "Bandwagen" und Helikopterrundflüge. Doch niemand von der Kulturreise des KULTURHUS BERLIN machte bei so etwas mit.

 

Und es gab an diesem Tag in Jokkmokk einen Demonstrationszug und eine Kundgebung zur Bergbaupolitik, von der die Region Sápmi stark betroffen ist. Auch dies gehörte zum Erleben und Verstehen.

 

Sápmi Jokkmokk Gruvfrtitt Demonstration

Demonstration und Kundgebung gegen die schwedische Montanpolitik, von der die Region Sápmi stark betroffen ist; 8. Februar 2014, Jokkmokk. (foto hj gruda)

 

Einer unserer Gäste war an diesem Tag wegen einer Erkältung und etwas Fieber zu Hause in Årrenjarka geblieben. Er berichtete am Abend von seinem stillen Spaziergang im Schnee, zu den Hunden und am Seeufer und wie ihn die Einsamkeit und Stille ergriffen habe - das sei für einen Großstädter ein wunderschönes Erlebnis gewesen, dessentwegen allein er gerne wieder nach Sápmi und in die Natur des Nordens zurückkehren möchte.

 

Abschlussessen: Quiche von Västerbottenkäse mit Rogen von der Maräne aus dem Fluss Kalixälv mit Saurer Sahne (gräddfil) und Roten Zwiebeln. Reninnefilet aus dem Ofen mit Blaubeersoße, Pilzen und Silberzwiebeln; Pastinakenpüree (Pastinacasativa) mit Pastinakenchips. Warme Sumpfbrombeere (Rubus chamaemorus) mit Eis.

 

Sonntag: Früh aufstehen, frühstücken und mit unserem Minibus die knapp dreihundert Kilometer zurück zum Flugplatz Kiruna, wieder durch eine fantastische Winterwelt!

 

Fünf von uns waren schon abgeflogen, da blieb dreien noch viel Zeit vor ihrer Abreise für einen Besuch des samischen Freilichtmuseums in Jukkasjärvi, Rentiere füttern und selbst Rentierfleisch essen, Lasso werfen, die Kirche von Jukkasjärvi angucken und das Ice-Hotel spendierte auch diesmal wieder einen kostenlosen Besuch für die Gäste des  KULTURHUS BERLIN.

 

Sápmi Rentiere Nutti Sami Siida Jukkasjärvi

Christian bei den Rentieren (gefüttert hat es sie schon). (foto hj gruda)

 

Sápmi Lasso Jukkasjärvi Nutti Sami Siida

Andreas übt, das Lasso zu werfen. (foto hj gruda)

 

 

Die Kulturreise in die Natur und Kultur Sápmis und zum Jokkmokks Vintermarknad - die Begegnung mit einer anderen Wirklichkeit!

 

Ich bleibe noch ein paar Tage in Sápmi - Hans-JoachimGruda, dankbarer Guide

 

Fragen zum Jokkmokks Vintermarknad beantworten wir gern telefonisch: +49 - (0)30 - 404 76 18

oder schriftlich: h.gruda@kulturhusberlin.de

 

das war die Reise:

  • 8 Tage  

  • Reisetermin: 02. Februar 2014 - 09. Februar 2014  

  • Reisepreis: ab € 1.595 p.P.  

Folgende Leistungen waren eingeschlossen:

  • Durchgehend fachkundige, deutschsprachige Reiseleitung ab/bis Kiruna Flughafen  

  • 7 x Übernachtung/Frühstück, Unterbringung in Hütten mit je zwei Zimmern zur Doppelbelegung; jede Hütte mit Bad/WC  

  • 4 x Lunchpaket  

  • 4 x Abendessen nach hochwertiger lokaler Art im Hüttenhotel  

  • Alle Transfers laut Programm im Minibus  

  • Samische Erzählungen am Lagerfeuer 

  • Motorschlitten-Safari ins Gebirge, Ausflug nach Kvikkjokk mit Eintritt zur Kirche   

  • Hundeschlittenausflug
Saggat schwedisch Lappland Sapmi Schweden

Der See Saggat, direkt hinter den Hütten (foto liane gruda)

 

 

Veranstalter im Sinne der Europäischen Pauschalreise-Richtlinie war unser Kooperationspartner ZeitRäume-Reisen
ZR-Reisen Individual UG in 35415Pohlheim
 

 

 

Traditionelles  samisches Handwerk siehe auf unserer Seite  

Kunst und Handwerk - Duodji  

 

Modernes samisches Design und Gegenwartskunst auf unserer Seite

Sápmi - das Land der acht Jahreszeiten 

 

 

Über den Jokkmokks Vintermarknad

 

Im Mittelalter gingen große Waldgebiete Europas an Ackerbau und Viehzucht verloren. Der hohe Norden wurde dadurch interessant und wichtig in Hinblick auf die Beschaffung von Pelzwaren wie Biber, Bär, Zobel, Wolf, Fuchs. Der äußerste Norden Fennoskandiens war noch nicht in Hoheitsgebiete aufgeteilt, es fehlte an Staatsgrenzen und an Staatsgewalt. Die Jagd und der Handel waren frei für jeden, der sich dort hinauf wagte. Aus Westen kamen Norweger, aus Süden Schweden und aus Osten Russen. Im heute schwedischen Teil Sápmis waren es seit dem Beginn des 14. Jahrhunderts die Birkarlar, die – ausgestattet mit königlichen Privilegien – den Handel organisierten.

 

Doch in der Mitte des 16. Jahrhunderts waren auch dort die Grenzen gezogen und die Staaten etabliert. In Schweden übernahm die Krone die Verwaltung, die Birkarla verloren ihren Einfluss, die Kirche begleitete die Kolonisierung, die nun durch die Förderung von Siedlern (nybyggare) voran getrieben wurde.  

 

Feste Marktplätze und Markttage wurden eingerichtet. Hier trafen sich und treffen sich noch heute alle, die das Jahr über verstreut in der dünn besiedelten Weite des Landes wenig Kontakt zu anderen Menschen hatten. Handel wurde getrieben, Waren aus dem Süden gegen die Produkte der Wildnis des Nordens getauscht. Amtsangelegenheiten wurden erledigt und Gericht gehalten, denn die Obrigkeit war bei diesen Gelegenheiten präsent. Verabredungen wurden getroffen, geschäftliche und persönliche. Man verliebte sich, man verlobte sich und es wurde Hochzeit gefeiert. Und so ist es noch heute auf den traditionellen Märkten in Sápmi.  

 

Seit 1605, also seit über 500 Jahren, in ununterbrochener Reihe findet der Jokkmokks Vintermarknad vom ersten Donnerstag im Februar einen jeden Jahres für drei Tage statt. Geändert haben sich zum Teil die feilgehaltenen Waren – viel Unsinniges kommt heute aus der westerländischen Welt, was bald kaputt geht oder dessen Überflüssigsein bald zutage tritt – aber die frohe Stimmung ist geblieben.  

 

Ohne die historischen Hintergründe und kulturellen Inhalte zu erkennen, erscheinen der Markt und die Ausstellungen dem Besucher zunächst nur als bunte Oberfläche. Doch dahinter steckt kein "Karneval" am Polarkreis, wie es ein deutscher Journalist einmal glaubt erkannt zu haben, sonder eine samische gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltung von großer Bedeutung. Vorträge, Konzerte, Theater und Begegnungen sind eben nicht für die Touristen gemacht und haben mit "Karneval" nichts zu tun. (Obgleich die Touristen als Gäste willkommen sind.) So gab es in den letzten Jahren Seminare und Vorträge über den Einfluss des Menschen auf den Klimawandel und die sich aus ihm ergebenden Herausforderungen, zu Genderfragen, über Diskriminierung und Renweiderechte und Sprachenprojekte, dazu natürlich die Programme für Kinder, wie Elli-Karin Pavval, die samische Märchenauf Lulesamisch erzählt. Und siehe den Bericht von Nikolas Sellheim bei KULTURHUS BERLIN: „Pathways to Sustainable Northern Communities – Regional Empowerment for Change“ http://www.kulturhusberlin.de/822.html .  

 

Bei den Konzerten sind die Zuschauerreihen bunt von samischen Trachten, die in Jokkmokk ansässigen drei samischen Renwirtschaftsgemeinschaften (samebyar) betreiben eine riesige Restaurant-Kåta, in der Samen und Touristen gemeinsam an den Tischen sitzen und spontan steht der eine oder die andere auf und joikt. "Samedans" sind Veranstaltungen, auf denen die jungen Samen tanzen und "rocken" - in ihren Trachten.   

 

Joik jojk Sapmi Samen Jokkmokk Wintermarkt

spontaner Joik in der samischen Restaurant-Kåta; Jokkmokks Vintermarknad (foto liane gruda)

 

 Nicht einmal das Rentierschlittenrennen, an dem nur Touristen teilnehmen dürfen, ist eine Veranstaltung für Touristen, sondern für die Samen und anderen Einheimischen, die sich köstlich amüsieren, wenn die Touristen auf den Rentierschlitten durch die Bahn und um die Kurven geschleudert werden und gelegentlich stürzen und im Schnee landen. Der in oberflächlichen Zeitschriftenartikeln, Radiobeiträgen, Fernsehfilmen geäußerte Eindruck, der Jokkmokks Vinntermarknad sei ein touristisches Ereignis und es seien "heute hauptsächliche Touristen", die auf dem Markt anzutreffen seien, ist also falsch und zeugt von mangelnder Tiefenbetrachtung, vielleicht auch mangelnder Spachkenntniss.  

 

Sapmi Wintermarkt Jokkmokk Rentierschlitten

"Vorsicht, Tourist!" Renschlittenrennen für Touristen zum Spaß der Einheimischen! (foto liane gruda)

 

Die Veranstaltung "Jokkmokks Vintermarknad" ist seit dem 400-Jahre-Jubiläumsmarkt noch deutlicher auf dem Wege, ein samisches Kulturfestival zu werden. Die Zahl der kulturellen, politischen, informativen Veranstaltungen und der Verkaufsausstellungen der Samen mit hochwertigem authentischem Handwerk und samischer Gegenwartskunst steigt.
 

Ein wichtiger Bestandteil der Alltagskultur ist das Essen - matkulturen, die Kultur des Speisens! Die Wirtin der KULTURHUS-Kulturreise ist über Jokkmokk hinaus berkannt als ausgezeichnete Köchin (in Schweden sagt man allerdings "kok", also Koch, weil man bei Berufs- und Funktionsbezeichnungen keine Unterschiede macht). Gun ist unmittelbar Nachfahre von Neusiedlern und bewirtschaftet zusammen mit ihrem Mann Lasse Hof, Hüttenanlage und Restaurant mitten im Wald. Das außergewöhliche Essen ist ja ein wesentliches Merkmal dieser Reise: Röding, lax, ren, älg - also Seesaibling, Lachs, Renfleisch und Elch. Alle Zutaten sind aus eigener Jagd und Fang und von den Renen der befreundeten Samen. Die Tiere haben frei in der Natur gelebt, sind nie von Menschen gefüttert oder "behandelt" worden.  Auch für vegetarische Alternativen ist reichlich gesorgt, bereitet aus Wurzelgemüse, Lauchgewächsen, fjällsyra (Oxyria digyna), "Mandelkartoffeln" und Pilzen, alles aus dem Angebot der reinen nordischen Natur. Auf dem Frühstücksbuffet steht auch die selbstgemachte Marmelade von den Multe-, Preisel- und Blaubeeren aus dem Wald und den Mooren vor der Haustür. 
 

An den Marktbuden und in den Restaurants in Jokkmokk gibt es das, was für die von weit her angereisten Besucher "exotisch" und "ganz besonders" anmutet, also suovas-rulla (geräuchertes und gebratenes Renfleisch in Fladenbrot gewickelt) oder renkebab (ein Kebab aus Renfleisch mit Salat und Dressing), köttsuppa med klimt (Rensuppe mit Klößchen), Rengeschnetzeltes in Sahnesoße, oder Fisch in allen denklichen Zubereitungsformen (geräuchert, gebraten, als Suppe, gekocht, eingelegt (gravad) oder frisch gebackenes gáhkko (samisches Fladenbrot) mit geräuchertem und getrocknetem Renfleisch oder geräucherter und in Scheiben geschnittenem Elchbraten oder Elchwurst, Renwurst, Bärenwurst und Schafswurst oder Käse von fjällkor (Gebirgskühen). Dazu Preiselbeeren oder Vaniljeeis mit warmen hjortron (Moltebeeren (Rubus chamaemorus)). Für die Einheimischen gibt es, was für sie "exotisch" und "ganz besonders" ist: Deutsche Bratwurst, thailändischen Wok, Huhn in Kokossoße oder eine Pizza.  

 

Mit einem sachkundigen Guide von KULTURHUS BERLIN kommen Sie ganz nahe an die Kultur dieser Region und ihrer Menschen, der Samen und der schwedischen Neusiedler. Und es wird Polarlicht geben, aurora borealis! Wenn der Himmel wolkenfrei ist, wird das einatemberaubendes Schauspiel, dass uns geboten wird!

 

    

   Jokkmokk  

   2. Februar 2014  

   9. Februar 2014  

   Sonnenaufgang      

   08:33  

    08:07  

   Sonnenuntergang  

   15:15  

   15:42  

 

Statistisch schwankt die Monatsdurchschnittstemperatur in Jokkmokk im Februar zwischen minus 18,3 und minus 8,4 Grad Celsius, aber es geht herunter bis minus 32 Grad an den kältesten Tagen (bei Lasse können ganz dicke Overalls ausgeliehen werden).

 

aurora borealis Polarlicht Sapmi Lappland Schweden

aurora borealis